Die Ausbildung der LKV-Ringberater
Dank eines modular aufgebauten und ausgeklügelten Ausbildungssystems werden die LKV-Ringberater optimal und zeitlich flexibel auf ihre Zusammenarbeit mit Ferkelerzeugern, Schweine- und Rindermästern sowie Teichwirten vorbereitet.
Das neue Ausbildungssystem der Ringberater besteht neben der regionalen Grundausbildung beziehungsweise Einarbeitung aus zehn Modulen, die überregional stattfinden. Dabei lernen die neuen LKV-Mitarbeiter auch Kollegen anderer Verwaltungsstellen kennen. Tabelle 1 und Tabelle 2 zeigen die Ausbildungsinhalte von Ringberatern für Schweinemast und Ferkelerzeugung sowie der Ringberater für Rindermast. Die Module sind in sich geschlossen. Dadurch können neue Mitarbeiter jederzeit mit den neuen Modulen beginnen. Das spart Zeit, die neuen Ringberater können ihre Ausbildung schneller absolvieren. Im Kalenderjahr werden drei Ausbildungsblöcke angeboten. Nach jedem Themenblock steht eine mündliche oder schriftliche Prüfung an.
LKV-Block: Organisation und Verwaltung
Im LKV-Block erhalten die angehenden Ringberater einen Einblick in Organisation und Verwaltung des LKV Bayern. Darüber hinaus sind auch rechtliche Fragen Inhalt dieses Themenkomplexes, an dem auch die neuen Milchviehproduktionsberater und Leistungsoberprüfer teilnehmen. Schließlich wird der Bereich Beratungsmethodik durch erfahrene LKV-Mitarbeiter vermittelt.
Am LKV-Block nehmen auch die angehenden Teichwirte teil. Ansonsten durchlaufen sie aber keine vom LKV Bayern organisierte Ausbildung, sondern sind dazu aufgerufen vor Antritt ihrer Beratertätigkeit den Abschluss Fischwirtschaftsmeister zu absolvieren. Das LKV Bayern beschäftigt fünf Ringberater für die Teichwirtschaft.
Fachliche Blöcke
Die fachlichen Themenblöcke übernehmen Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und des Tiergesundheitsdienst Bayern (TGD). Die Einrichtungen der Bayerischen Staatsgüter dienen als Lehrstätten. So erhalten die neuen Mitarbeiter eine praxisnahe Ausbildung auf Grundlage neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zudem sind sie bestens gerüstet, um die LKV-Mitgliedsbetriebe kompetent zu betreuen.
Sabine Rudin – Die neue Ausbildungsbeauftragte
Von LKV-Seite wird Sabine Rudin von nun an Organisation und Durchführung der Ringberater-Ausbildungslehrgänge übernehmen. Die Tierärztin ist seit November 2021 neu im Team der Fachabteilung Fleischleistungsprüfung. Nach dem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitete sie drei Jahre in einer Rinderpraxis im Gebiet Lenggries/ Bad Tölz/ Bichl.
Im Rahmen der Ringberater-Ausbildung will sie besonderes Augenmerk auf dem Themenbereich „Tierwohl“ legen, der aus der öffentlichen Debatte nicht mehr wegzudenken ist. Das LKV Bayern setzt in der Ausbildung der Ringberater auf einen möglichst vielfältigen Blickwinkel, um seine Ringberater und die beratenen Betriebe gut für die Zukunft zu wappnen. Hierzu wird Frau Rudin mit ihren Erfahrungen aus dem Bereich der Veterinärmedizin einiges beitragen können. Bereits beim ersten Modul konnte Frau Rudin sich einen Einblick in das neue Ausbildungssystem verschaffen. Im persönlichen Austausch mit den neuen LKV-Mitarbeitern hat sie erste Eindrücke eingefangen.
Stimmen aus den Reihen der Ringberater
Wir haben zwei junge Mitarbeiter zu ihren Erfahrungen im neuen Ausbildungssystem befragt. Domenica Engel ist schon etwas länger beim LKV Bayern, Bastian Kirsch hat seine Stelle erst kürzlich angetreten. Der Start des neuen Ausbildungssystems hatte sich auf Grund von Corona verzögert. Im November 2021 startete es nun mit den Themen Schweinezucht und Tiergesundheit. Im Frühjahr 2022 folgt der Block Betriebswirtschaft. Die wohl bedeutendste Einheit rund um die Fütterung wird derzeit von LKV-Mitarbeitern und LfL-Dozenten geplant.
Domenica Engel, seit 2018 Ringberaterin Schwein blickt auf ihr erstes Modul über Schweinezucht und Tiergesundheit zurück:
Das erste Ausbildungsmodul hat einen ausführlichen Einblick in die bayerische Schweinezucht und den Bereich Tiergesundheit gegeben. Mir hat besonders gefallen, dass wir viele praktische Themen detailliert diskutieren konnten, um unser Fachwissen weiter zu vertiefen. Beim Besuch im Schlachthaus der Zuchtanstalt wurde anschaulich erklärt, worauf es am Schlachtkörper ankommt.
Die Ausbildung in mehrere Blöcke aufzuteilen war eine gute Idee, so lässt sich ein Kurs besser in das Tagesgeschäft integrieren. Ich freue mich schon auf die nächsten Ausbildungsblöcke und hoffe, weitere interessante Erkenntnisse zu gewinnen und Ansprechpartner kennenlernen zu dürfen.
Bastian Kirsch ist seit September 2021 Ringberater für Schweinemast. Er berichtet uns:
Ich freue mich über die kontinuierliche und umfangreiche Ausbildung. Als Ringberater für Schweinemast war der Teil zur Tiergesundheit wesentlich spannender für mich als der Teil zur Zucht. Besonders interessant war für mich, dass Salmonellen-Probleme oft schon in der Ferkelerzeugung ihren Ursprung haben.
Am besten fand ich, dass ich mit meinen Kollegen zusammensitzen konnte, um sie kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen. Schade ist allerdings, dass Corona den eigentlich angedachten Ablauf beeinträchtigt. Der Besuch der LKV-Zentrale und des TGD-Labors konnten bisher nicht stattfinden. Ich hoffe, dass dies nachgeholt werden kann.
Sonja Hartwig-Kuhn
