Mit gutem Hygienekonzept den Betrieb vor ASP schützen
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich zunehmend aus. Gute Hygienekonzepte helfen, um die eigenen Tiere zu schützen.
Schweinehalter können ihre Bestände mit guten Hygienekonzepten vor der Afrikanischen Schweinepest schützen. Photo by vladimircech on Freepic, Photo by Mélissa Jeanty on Unsplash
Es lässt sich nicht bestreiten, dass die bayerischen Schweinehalter gerade harte Zeiten erleben. Dazu kommt noch die allgegenwärtige Sorge vor einer Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und den damit verbundenen Folgen für die Branche. Gute Hygienekonzepte auf den Betrieben werden dabei immer wichtiger.
Wie kann man sich am besten auf ein Worst Case-Szenario vorbereiten?
Länder wie Polen kämpfen schon länger mit ASP in Schweinebeständen. Daher kann Deutschland von deren Erfahrungen profitieren. Eines kristallisiert sich ganz klar heraus: ein gutes Hygienekonzept am Hof ist die beste Waffe gegen ASP! In Betrieben ohne Freilandhaltung ist der direkte Kontakt zu Wildschweinen sehr unwahrscheinlich. Hier kann das Virus vor allem über Vektoren übertragen werden. Dazu zählen zum Beispiel Gegenstände, Personen, Lebensmittel oder Tiere wie Hund und Katze. Über diese Vektoren kann das Virus von außen in den Bestand gelangen. Um das Risiko einer Einschleppung so klein wie möglich zu halten, müssen wir genau an diesem Punkt ansetzen.
Hygieneroutinen überdenken
Die Schweinehaltungshygieneverordnung (SchHaltHygV) umfasst zahlreiche Vorschriften zum Aufbau eines Hygienekonzepts. Doch wie überall schleichen sich auch hier in der täglichen Umsetzung unbemerkt Gewohnheiten oder Unachtsamkeiten ein. Oder die Umsetzung wird durch spezielle Gegebenheiten am Hof selbst erschwert.
Hygienekonzept an den Betrieb anpassen
Jeder sollte sich ein paar Minuten Zeit nehmen und das eigene Hygienekonzept kritisch hinterfragen. Eine klare und konsequente Trennung von sauberem und unsauberem Bereich ist unabdingbar. Mit ein bisschen Kreativität lässt sich für alles eine Lösung finden. Eine Schwarz-Weiß-Trennung ist zum Beispiel durch eine einfache Bank möglich. Ein konsequenter Schuhwechsel kann bei kühlen Temperaturen eine Desinfektionswanne im Außenbereich ersetzen. Knackpunkte sind oft Zonen in denen es zu Überschneidungen der beiden Bereiche kommt. Hier ist das Einrichten eines Übergabebereichs für Einstreu und Mist eine geschickte Lösung. Betriebseigene Stiefel können auch für den Viehfahrer eine sinnvolle Anschaffung sein. Es gibt immer einen Weg.
Gerne stehen Ihnen die LKV-Ringberater zur Beratung und Lösung von Problemen zur Seite! Auch bei Interesse an der Teilnahme am ASP-Früherkennungsprogramm unterstützen wir Sie gerne!
Sabine Rudin, Tierärztin
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Afrikanische Schweinepest (ASP): www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/asp/index.htm
ASP-Früherkennungsprogramm: www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/asp/asp_statusuntersuchung.htm
Tiergesundheitsdienst Bayern (TGD)
Biosicherheit: www.tgd-bayern.de/artikel-schweine.php?DOC_INST=48&SUB=58