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LKV-Ringberater für Ferkelerzeugung und Schweinemast – der perfekte Job, wenn man gerne mit Landwirten und Schweinen arbeitet

LKV-Ringberater für Ferkelerzeugung und Schweinemast – der perfekte Job, wenn man gerne mit Landwirten und Schweinen arbeitet

Interview mit Nikolaus Zettl

Nikolaus Zettl ist 42 Jahre alt und arbeitet seit 2016 in Vollzeit als LKV-Ringberater im Schweinebereich. Auch privat hat der gelernte Agrarbetriebswirt viel Freude an Schweinen. Auf dem elterlichen Betrieb ist er mit Ferkelerzeugung und Schweinemast aufgewachsen. Dass er den Betrieb weiterführen wird, steht für ihn außer Frage.

So könnte Ihr zukünftiger Arbeitsplatz aussehen.

Was sind die Aufgaben eines LKV-Ringberaters für Ferkelerzeugung und Schweinemast?

Für das Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring ermittle ich die täglichen Zunahmen und die biologischen Leistungen der Schweine. Auf Ferkelerzeugerbetrieben führe ich den Jungsauenselektionstest durch. Dabei beurteile ich die jungen Zuchtsauen und lasse sie zur Zucht zu. Damit die Tiere optimal mit Nährstoffen versorgt werden, berate ich die Landwirte in der Fütterung. Ich berechne Rationen und erstelle Pläne für die Phasenfütterung. Dabei lege ich großen Wert auf eine Stickstoff- und Phosphor-reduzierte Fütterung. Das kommt den Schweinen, dem Landwirt und der Umwelt zu Gute. Auch die Umsetzung der gesetzlichen Auflagen ist ein großes Thema. Fast 90 Prozent meiner Betriebe nehmen die Nährstoffberatung in Anspruch. Die Landwirte sind sehr dankbar, dass ich sie bei der Düngebedarfsermittlung, Lagerraumberechnung und Stoffstrombilanz unterstütze. Außerdem erstelle ich wirtschaftliche Auswertungen für den Betrieb. Diese reichen von Kosten und Erträgen des Betriebszweiges bis hin zur direktkostenfreien Leistung.

Wie sehen Ihre Arbeitstage aus?

In der Regel fahre ich morgens auf einen Betrieb. Zuerst gehe ich gemeinsam mit dem Betriebsleiter durch den Stall. Auf Schweine mästenden Betrieben mache ich eine Bestandsaufnahme. Dafür trage ich auf dem Stallplan ein, wie viele Tiere in den jeweiligen Buchten stehen und schätze die Gewichte der Schweine. Außerdem beurteile ich die Tiergesundheit, das Verhalten und notiere Auffälligkeiten. Beim Stallrundgang besprechen wir auch aktuelle Themen, wie zum Beispiel eine Fütterungsumstellung. Im Büro analysiere ich die Daten und erstelle Berechnungen zur Rationsgestaltung und Wirtschaftlichkeit. Außerdem diskutiere ich gemeinsam mit dem Landwirt Verbesserungsmöglichkeiten. Alle zwei bis drei Monate besuche ich meine Betriebe und bin zwei bis acht Stunden vor Ort. Aus Hygienegründen versuche ich nur einmal am Tag einen Schweinestall zu betreten.

Wie viele Betriebe betreuen Sie?

Ich betreue 39 Schweinemastbetriebe, zehn Ferkelerzeugerbetriebe und 20 Betriebe in der Jungsauenselektion. Dafür bin ich rund um Mühldorf, Altötting, Erding, Traunstein und München unterwegs.

Wie war der Einstieg für Sie?

Ich habe in der Schweinemast angefangen und wurde circa drei Monate von meinem Vorgänger eingearbeitet. Bei den Schulungen am Staatsgut Schwarzenau konnte ich mich intensiv zur Schweinemast und Ferkelerzeugung weiterbilden. Dank der guten Zusammenarbeit mit der LfL, den ÄELF und dem TGD finden regelmäßig Vorträge, Betriebsbesichtigungen und Dienstbesprechungen statt. Zusätzlich tausche ich mich viel mit Kollegen aus. Dadurch bin ich immer auf dem neuesten Stand.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

Ich habe einen abwechslungsreichen Job, der schön und interessant ist. Ich mag die Arbeit mit den Tieren und den Landwirten. Als Ringberater bin ich von vorne bis hinten in die Betriebe integriert. Es beginnt bei der Fütterung und endet bei der Stoffstrombilanz. Ich mache alles, was an der Schweinehaltung hängt. Wenn sich die Tiere gut entwickeln und der Landwirt zufrieden ist, bin ich es auch.

Martina Leißner

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