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LKV-Lely-Cloud in der Praxis

LKV-Lely-Cloud in der Praxis

Mit der kostenfreien Softwareverbindung zwischen Lely Astronaut Melkrobotern und dem LKV Bayern spart Benedikt Wunderl viel Zeit. Dank dem automatisierten Datenaustausch konnten seine Melkroboter sofort starten. Nicht nur das Einrichten des Tierbestandes funktioniert auf Knopfdruck, der Datenaustausch bietet weitere praktische Vorteile.

Benedikt Wunderl ist hoch erfreut. Seine 147 Milchkühe haben sich im Juni dieses Jahres schnell an die Umstellung vom Melkstand zum Melkroboter gewöhnt. Sie geben mehr Milch und die Arbeitsbelastung ist gesunken. Das liegt nicht nur an den zwei Melkrobotern, sondern auch an der LKV-Lely-Cloud.

Betrieb Wunderl

Benedikt Wunderl hat den Milchviehbetrieb im oberbayerischen Landkreis Starnberg 2013 von seinen Eltern übernommen. Seine Herde umfasst 147 Fleckviehkühe plus Nachzucht und er bewirtschaftet den Biolandbetrieb zusammen mit seinem Vater. Bis Mai 2021 wurde jahrelang im Doppel-Vierer-Tandem-Melkstand gemolken. „Aber irgendwann war ich so genervt von den langen Melkzeiten, dass ich mich für zwei Melkroboter entschied, berichtet der junge Betriebsleiter.

Kurz erklärt: LKV-Lely-Cloud

  • Mit der Schnittstelle werden MLP- und Herdenmanagementdaten des LKV Bayern und Lely Astronaut Melkroboterdaten verknüpft.
  • Den Landwirten stehen die Daten sowohl in den Anwendungen des LKV Bayern als auch im Lely-Roboter-Programm Horizon bzw. T4C zur Verfügung.

Erleichterter Roboterstart dank automatisierter Tiereingabe

„Allein beim Starten des Roboters hat mir die LKV-Lely-Cloud schon gute Dienste geleistet“, sagt Wunderl. Der gesamte Tierbestand wurde automatisch über die Schnittstelle eingespielt. D. h. der komplette Lebenslauf inkl. Abstammung und Laktationsleistung wird im Robotersystem gespeichert. „In Zahlen gesagt hat sich Benedikt Wunderl so 10 Minuten pro Tier gespart, das sind bei seinen 147 Milchkühen 25 Stunden Arbeitsersparnis!“, bringt der Lely-Herdenmanager Anton Brandhofer auf den Punkt.

Besamungsmeldungen nur noch in einem System

„Sehr praktisch ist auch, dass ich die Besamungen nur noch in ein System eintragen muss, erzählt Wunderl. Den Datentransfer zwischen der LKV-Datenbank und dem Lely Herdenmanagementprogramm übernimmt die Cloud. Das gilt für Besamungsmeldungen der Besamungsstationen als auch für Eigenbestandsmeldungen.

Automatisierte Trächtigkeitsuntersuchungen

Den größten Vorteil sieht der junge Betriebsleiter in den automatisierten Trächtigkeitsuntersuchungen: „Meine beiden Melkroboter wissen, welche Tiere wann besamt wurden. Bei Kühen, deren Besamung mind. 28 Tage zurückliegt, wird dann am Tag des Probemelkens automatisch eine Milchprobe für den PAG-Test genommen. So kann ich schnell erfolgreiche Besamungen und mögliche Frühaborte feststellen.“ Durch die frühe Identifikation von nicht trächtigen Kühen wird die Zwischenkalbezeit verringert, der Eingriff am Tier entfällt und Zeit wird gespart. Alle Untersuchungsergebnisse von Trächtigkeiten, die in der LKV Datenbank (PAG-Test, Besamungstechniker, Tierarzt, Landwirt und LOP) vorliegen, werden automatisch an das Lely Herdenmanagementprogramm übertragen.

Lely-Herdenmanager Anton Brandhofer und Benedikt Wunderl freuen sich, dass dank der LKV-Lely-Cloud viel Zeit gespart wird.

Probemelken – jetzt noch einfacher

„Das Probemelken ist mit dem Umstieg vom LactoCorder zum Shuttle ein Traum geworden“, freut sich Wunderl. Durch die Softwareverbindung ist jetzt auch der Datenaustausch rund um das Probemelken automatisiert und alle händischen Eingaben entfallen.

Automatische HIT-Meldungen

HI-Tier-Meldungen erledigt der Betrieb am besten mit dem LKV-Herdenmanager oder der LKV-Rind App. Damit ist die Meldepflicht erfüllt und Tierzugänge werden unmittelbar und ohne (Tipp)-Fehler im Lely-System angelegt. Kalbt eine Kuh, muss die Abkalbung aktuell noch zusätzlich im T4C eingetragen werden. Mit der Umstellung auf Horizon soll auch die automatische Eintragung von Kalbungen umgesetzt werden.

Kalibrierung der Melkrobotersensoren

Mit den Ergebnissen der Milchuntersuchung aus der MLP und der Milchgüteproben werden die Fett- und Eiweiß-Sensoren des Melkroboters kalibriert. Dies ist nötig, damit die Sensoren genaue Messergebnisse liefern. Mit dem Datenaustausch geschieht dies automatisch, sobald neue Untersuchungsergebnisse von Milchgüteproben oder PM-Proben vorliegen.

Zusätzliche Auswertungen

Auf Basis der AMS- und Probemelkdaten können zusätzliche Auswertungen im LKV-Herdenmanager bereitgestellt werden. Dazu zählen Daten zur Melkintervalloptimierung, Laufverhalten und Vergleich zu anderen AMS-Betrieben. Der Austausch der Einzelmelkdaten führt z. B. dazu, dass im Zuchtbereich neue Parameter wie Melkbarkeiten abgebildet werden können. Somit gewinnt der junge Betriebsleiter weitere Werkzeuge für das Management seiner Herde.

Zeit sparen und alles überblicken

„Mit der LKV-Lely-Cloud werden manuelle Eingabefehler reduziert und Doppeleingaben vermieden“, erklärt Anton Brandhofer. Auch für die umfangreichen Roboterdaten ist die Cloud hilfreich, denn dank dem Datenaustausch mit dem LKV Bayern können diese in einen sinnvollen Zusammenhang gesetzt werden. Benedikt Wunderl ist begeistert von der Datenkopplung: „Wenn ich auf den Roboter-Bildschirm, in die Horizon-App oder den LKV Herdenmanager schaue, kann ich die Informationen schnell und einfach überblicken. Das ist echt praktisch!“

Aktuell in Planung

In naher Zukunft wollen weitere Melktechnik- und Tiersensorhersteller ihren Landwirten einen umfangreichen und automatischen Datenaustauschservice anbieten. Zusammen mit den Partner der RDV GmbH arbeitet das LKV Bayern an der Umsetzung.

Martina Leißner

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