Arbeitskreistreffen zum Thema Klauenpflege-Praxis mit Totklauen
In den LKV-Arbeitskreisen teilen Landwirtinnen und Landwirte vertrauensvoll ihr Wissen miteinander. Zusätzlich gibt es Input durch die Arbeitskreisleiter oder Fachreferenten. Außerdem inspirieren sich die teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern gegenseitig und profitieren dabei von den Erfahrungen der gesamten Gruppe. Besprochen werden alle Themen rund um die Milchviehhaltung, die die Teilnehmenden interessieren – mal theoretisch im Gasthaus, mal ganz praktisch auf einem der Teilnehmer-Betriebe. Beim vergangenen Treffen der Arbeitskreise „Bäuerinnen“ und „Nebenerwerbslandwirte“ im November in Traunstein stand das Thema „Klauenpflege-Praxis mit Totklauen“ auf dem Programm.
Als Referent konnte Klauenpfleger Konrad Thaller, Mitglied im Verein geprüfter Klauenpfleger e.V., gewonnen werden. Er war bereits als Dozent bei landwirtschaftlichen Kursen tätig und hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, sein Wissen in diesem Rahmen zu teilen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich in der Vermarktungshalle des Rinderzuchtverbands Traunstein, die der Rinderzuchtverband für die Ausführung des Kurses zur Verfügung gestellt hat. Insgesamt fanden vier Kurse statt.

Totklauen für die praktische Übung
Damit die Kurse anschaulich abgehalten werden konnten, wurden nach Absprache mit dem Veterinäramt Traunstein Totklauen vom Schlachthof Traunstein über die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh Traunstein bezogen. Die vier Abendkurse bestanden je aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der theoretischen Einführung zur Handhabung der funktionellen Klauenpflege wurden auch Grundkrankheiten der Klaue wie zum Beispiel Mortellaro, Klauenrehe, Rusterholz‘sches Klauengesschwür, weißer Liniendefekt, Panaritium und die Doppelsohle besprochen.

Expertenwissen zur funktionellen Klauenpflege
Die anschließende praktische Anleitung fand in Zweierteams statt. Dabei arbeiteten jeweils zwei Personen an einer Klaue, wobei streng auf einen Wechsel geachtet wurde, damit jeder unter direkter Anleitung von Klauenpfleger Konrad Thaller zum Zug kam. So konnten alle Teilnehmer mindestens eine Klaue bearbeiten und die funktionelle Klauenpflege intensiv üben.

Außerdem wurden vorhandene Fehlstellungen und gesundheitliche Defekte begutachtet und von den Teilnehmenden behandelt. Zum Schluss lernten die Arbeitskreismitglieder das richtige Anlegen eines Verbands mit den entsprechenden Materialien. Konrad Thaller gab dabei wertvolle Hinweise, worauf bei der Materialauswahl und der Vorgehensweise besonders zu achten ist.

Vielen Dank allen Unterstützern
Ein großer Dank gilt in diesem Rahmen dem Rinderzuchtverband Traunstein für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, dem Veterinäramt Traunstein und der Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh Traunstein für die Überlassung der Totklauen sowie vor allem Konrad Thaller für die gute Zusammenarbeit und die Durchführung der Kurse.
Jutta Maria Witte, Fotos: Jeanette Stockbauer
Organisation der LKV-Arbeitskreise
Die LKV-Berater bieten mittlerweile knapp 35 Arbeitskreise in unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten an. Allen gemein ist, dass sechs Treffen im Jahr stattfinden und zehn bis 20 Personen Mitglied sein können.
Einige Arbeitskreise sprechen spezielle Zielgruppen wie zum Beispiel Bäuerinnen oder Nebenerwerbslandwirte an. Andere befassen sich mit Themenschwerpunkten wie dem Grundfutter, Weidegang oder dem Betriebsablauf mit automatischem Melksystem.
Sie wollen dabei sein?
Gerne machen wir auch die Gründung weiterer Arbeitskreise möglich. Bei Interesse melden Sie sich über beratung@lkv.bayern.de oder unter der Telefonnummer 089/544348934 bei den Kollegen der LKV Beratungsgesellschaft mbH.