Suche

Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri)

Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri)

EIP-Agri als Chance für die Verwirklichung innovativer Ideen aus der Praxis

Was versteckt sich hinter EIP-Agri? Das Netzwerk setzt sich dafür ein, dass eine neue, erfolgsversprechende Idee durch das Mitdenken und Mitwirken vieler Köpfe mit Leben erfüllt und in die Tat umgesetzt wird. Für diese Zusammenarbeit gibt es Fördermittel seitens des Landes Bayern und der EU.

EIP-Agri fördert also überwiegend Personal- und Beratungskosten und weniger Ausgaben für investive Maßnahmen. Besagte Köpfe kommen aus verschiedenen Arbeitsbereichen, beispielsweise aus der praktischen Land- oder Forstwirtschaft, aus der Beratung, Forschung oder auch aus vor- und nachgelagerten Bereichen. Sie gründen für ihre gemeinsame Arbeit eine sogenannte operationelle Gruppe. Denn, wer hat nicht schon einmal die Erfahrung gemacht, dass arbeiten und entwickeln in der Gruppe mehr Spaß machen und motivieren? Durch die verschiedenen Perspektiven auf eine Problemstellung kommt die Gruppe oft schneller zu einer Lösung.

Ideen aus der Praxis finden mehr Akzeptanz und können sich durchsetzen

Anders als bisher oft üblich arbeiten Wissenschaftler, Landwirte und Berater ebenbürtig miteinander. Alle bringen ihr Wissen und ihre Talente bei der Lösungssuche ein. Es geht um praxisorientierte Lösungen, welche die bayerische Landwirtschaft weiterbringen und wettbewerbsstärker machen. Zudem finden Ergebnisse einer vielfältig zusammengesetzten Gruppe erwiesener Maßen mehr Anerkennung und Verbreitung als das Werk eines Eigenbrötlers. Insbesondere, wenn die Idee aus der Praxis kommt. Und was anerkannt ist, hat in der Regel auch eine Zukunft!

EIP stößt in Bayern zunehmend auf Interesse

Bayernweit sind aktuell acht Projekte in der Umsetzung bzw. abgeschlossen. Im letzten Call von Juni bis August 2022, so nennt man den Zeitraum einer möglichen Antragstellung, haben sich 19 Projekte für eine Förderung beworben. (Infoblock 1)

Infoblock 1

Ein bayerisches Projekt startet durch

Ein Beispiel, das zeigt, wie durch die Förderung nach EIP das finanzielle Risiko für die Umsetzung einer guten Idee gesenkt und ein Projekt damit ins Rollen gebracht werden konnte:

2020 haben sich ein Fischzuchtbetrieb und ein findiges Startup namens FarmInsect GmbH darüber ausgetauscht, dass sowohl Soja als auch Fischmehl als notwendige Futterkomponenten im Fischfutter nachhaltig substituiert werden müssen. Es sollte eine Unabhängigkeit von Futtermittelherstellern und insbesondere von Importware geschaffen werden. Bestenfalls sollten organischer Reststoffe, welche ja „eh da“ sind, verwertet werden.

Daraus wurde die Idee geboren, für landwirtschaftliche Betriebe schlüsselfertige Mastanlagen zu entwickeln, in denen dezentral die Mast der Larven der schwarzen Soldatenfliege erprobt werden kann. Als Kooperationspartner wurde die LfL mit dem Institut für Fischzucht ins Boot geholt, welche als wissenschaftlicher Partner die Erstellung der Rezepturen und Darreichungsformen begleiten sollte.

Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen und hat reges Interesse für die Mast und Verfütterung von Maden zur alternativen Eiweißversorgung von Fischen, Schweinen und Geflügel angestoßen.

Eine Mastanlage der Farminsect GmbH für Maden der Soldatenfliege Foto: FarmInsect GmbH
Eine Handvoll Maden(-eiweiß) Foto: FarmInsect GmbH

Der nächste Aufruf steht vor der Tür

Für die nächste Runde sind bereits viele spannende Projektideen im Gespräch, für die eine Antragstellung erfolgen soll. Die wichtigsten Eckpunkte zur geltenden Richtlinie sind im Infoblock 2 zusammengestellt und können unter https://www.stmelf.bayern.de/foerderung/eip-agri/index.html vertieft werden.

Infoblock 2: Richtlinie 2023: Die wichtigsten Eckpunkte

Wer bei seiner Arbeit mit oder in der bayerischen Land- und Forstwirtschaft auf eine Herausforderung gestoßen ist und dazu auch eine passende Idee zur Lösung hat, kann sich damit an den regional zuständigen LEADER-Koordinator wenden. Dieser wird mit dem Interessenten in einer ersten Beratung die Möglichkeiten, aus dieser Idee im Rahmen von EIP-Agri „mehr“ zu machen, durchsprechen. (https://www.stmelf.bayern.de/leader/leader-koordinatoren-in-bayern/index.html)

Ansprechpartnerin für das Innovationsnetzwerk EIP-Agri Bayern ist Helene Faltermeier-Huber, Staatliche Führungsakademie Landshut. Tel.: 0871-9522 4414, E-Mail: Helene.Faltermeier-Huber@fueak.bayern.de

Wir begleiten Sie von der Ausarbeitung Ihrer Idee über die Suche nach geeigneten Projektpartnern bis zur Antragstellung. Schließlich wollen wir Sie dabei unterstützen, Ihre Idee erfolgreich umzusetzen!

Helene Faltermeier-Huber, Innovationsnetzwerk EIP- Agri Bayern

Aktuelles VOM lkv bayern

Das LKV in zahlen