Alles beginnt mit der Ohrmarke
Simon Sedlmair zeigt worauf er beim Ohrmarkeneinziehen achtet.
Auf jedem Milchviehbetrieb gibt es mindestens eine Person, die sich um die jüngsten Schützlinge kümmert. Auf dem Betrieb Sedlmair in Puchschlagen umsorgt Simon Sedlmair die Kälber. Innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt müssen sie mit Doppelohrmarken gekennzeichnet werden. Sedlmair bestellt die Ohrmarken über das LKV Bayern und hat immer genügend Exemplare vorrätig. Er nutzt Ohrmarken, mit denen er beim Einziehen gleichzeitig eine Gewebeprobe entnehmen kann.
Für das Einziehen der Ohrmarken muss das Kalb gut fixiert werden. Die Ohrmarke soll mittig zwischen den Knorpelleisten angebracht werden, damit die Blutgefäße unversehrt bleiben. Das Dornteil zeigt zur Ohrrückseite und das Lochteil liegt auf der Innenseite. Dabei ist wichtig, dass die Zange nur einmal bis zum Anschlag geschlossen wird. Seldmair drückt zügig und kräftig zu.
Anschließend wird die Gewebeprobe der Zange entnommen und in eine Sicherheitsversandtasche verpackt. Die Gewebeproben sammelt standartmäßig der Milchwagenfahrer ein. Dafür hat Herr Sedlmair im Tankraum ein Fach angebracht. Im Labor des Tiergesundheitsdienst in Grub werden die Gewebeproben schließlich auf BVD untersucht.
Alle Landwirte sind nach der Viehverkehrs-Verordnung verpflichtet, eine Geburt innerhalb von sieben Tagen in HI-Tier zu melden. Da die LKV-Anwendungen mit HI-Tier verbunden sind, kann die Meldung auch über den LKV-Herdenmanager oder die LKV-Rind App durchgeführt werden.
Sobald das Labor das BDV-Ergebnis an die HI-Tierdatenbank gemeldet hat, verschickt das LKV Bayern den Rinderpass. Erst mit dem Rinderpass kann Simon Sedlmair das Kalb frühestens 28 Tage nach der Geburt vermarkten.
BVD
Das deutsche Gesetz schreibt vor, dass jedes Rind bis zur Vollendung der vierten Lebenswoche auf BVD untersucht wird. BVD / MD (Bovine Virusdiarrhoe / Mucosal Disease) ist eine der wirtschaftlich bedeutsamsten Infektionen beim Rind.
Ohrmarken – warum sie wichtig sind
- Jede Ohrmarkennummer wird weltweit einmalig an ein Tier vergeben
- Die Ohrmarke gewährleistet die Zuordnung zum Betrieb
- Ohrmarken ermöglichen eine transparente Rückverfolgung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen
- Bei Krankheiten oder Tierseuchen lässt sich der Ursprung schnell zuordnen und die Infektionskette unterbrechen
- Der Ohrmarkennummer können tierärztliche Untersuchungen und Impfungen zugewiesen werden.
- Ohrmarken helfen die Zucht zu optimieren, da man Leistungsmerkmale eindeutig bestimmten Tieren und dessen Nachkommen zuordnen kann
Infos zur Tierkennzeichnung
www.lkv.bayern.de/angebot/tierkennzeichnung-und-registrierung/#rinder
Hotline Tierkennzeichnung und -registrierung: 089 544 348 71