Meilenstein erreicht:
2 Millionen-Marke bei PAG-Test aus Milch in Bayern geknackt
Vor kurzem war es soweit: Auf dem Betrieb von Martin Bezold wurde die 2-millionste PAG-Probe aus Milch gezogen und beim Milchprüfring in Wolnzach untersucht. Der Betriebsleiter bewirtschaftet etwa 100 Hektar Fläche im Herzen der Fränkischen Schweiz mit 60 Kühen plus Nachzucht. Seit etwa einem Jahr hat der Landwirt den PAG-Test aus Milch im Einsatz und ist begeistert: „Die Zeitersparnis und der verringerte Arbeitsaufwand sprechen absolut für den Test. Die Ergebnisse kann ich unmittelbar nach dem Probemelken über die LKV-App abrufen“.
Im Jahr 2014 etabliert, hat sich der PAG-Test aus Milch innerhalb kurzer Zeit zum echten Erfolgsmodell entwickelt. „Inzwischen analysieren wir über 6.000 Proben pro Woche“, berichtet Josef Schmidpeter, zuständig für die PAG-Untersuchung beim Milchprüfring Bayern. Die Gründe für den Test liegen auf der Hand: Die Tierhalter profitieren, da sie Kosten und Zeit einsparen, die Zwischenkalbezeit wird durch das frühzeitige Identifizieren von nicht trächtigen Kühen reduziert. Zusätzlich entfallen für die Tiere das Fixieren sowie den manuellen Eingriff durch den Tierarzt bzw. Besamungstechniker. „Wir können den Test nur weiterempfehlen!“, so der Landwirt.
Trächtigkeitsergebnis dank Glykoproteine aus der Milch
PAG steht für Pregnancy Associated Glycoprotein. Der Test reagiert auf Glycoproteine (spezifische Eiweiße), die nur während der Trächtigkeit in der Plazenta gebildet werden und auch in die Milch gelangen. Bereits ab dem 28. Tag nach der Besamung kann der Trächtigkeitsstatus einfach und unkompliziert über die Milch bestimmt werden. Dafür ist lediglich eine Milchprobe der betreffenden Kuh nötig, die im Labor des Milchprüfring Bayern untersucht wird. Eine korrekte Probenahme vorausgesetzt, weist der Test eine sehr hohe Zuverlässigkeit auf.
Einfach, praxisnah und tierisch gut – das ist der PAG-Test aus Milch
Der größte Anteil der Proben läuft über die Milchleistungsprüfung des LKV Bayern. Dieser bietet den PAG-Test in vier Varianten an:
- KuhPM (Test für einzelne Kuh innerhalb des Probemelkens (PM))
- KuhEinzel (Test für einzelne Kuh außerhalb des PM)
- HerdePlus (automatischer Frühträchtigkeitstest und Bestätigungstest)
- HerdeComfort (automatischer Frühträchtigkeitstest und Bestätigungstest und zusätzlichen Spätträchtigkeitstest ab dem 160. Trächtigkeitstag)
Der Milchprüfring Bayern e.V. hält für die Landwirte Einzelproben zur Untersuchung im 10er-Set bereit. Der PAG-Test ist auch für Ziegen und Schafe geeignet.
Alle Informationen rund um den PAG-Test aus Milch finden sich auf der Homepage des Milchprüfring Bayern e.V. (https://www.mpr-bayern.de/de/Labor/PAG-Test-aus-Milch) sowie auf der Seite des LKV Bayern e.V. (http://www.lkv.bayern.de/mlp/pagtest.html).
Anja Gain, Milchprüfring Bayern e.V.; Stephanie Hoppe