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10 Fragen an Cem Özdemir

10 Fragen an Cem Özdemir

Was Cem Özdemir an seinem Job gefällt, welchen Bezug er zur Landwirtschaft hat und welche Lieblingsfernsehserie er schaut – diese Fragen beantwortet der Bundeslandwirtschaftsminister im Interview.

Cem Özdemir kommt gebürtig aus dem schwäbischen Bad Urach. Nach seiner Berufsausbildung als Erzieher schloss er 1994 sein sozialpädagogisches Studium ab. 1981 trat er den GRÜNEN bei und 1994 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt. Von 2004 bis 2009 war Cem Özdemir Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Von 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Seit Dezember 2021 ist Cem Özdemir Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

1.      Wollten Sie schon als Kind Bundeslandwirtschaftsminister werden?

Sie ahnen die Antwort: Nicht unbedingt. Meine Fantasie ging eher so in Richtung Schaffner oder Rocksänger.

2.      Was gefällt Ihnen an Ihrem Job?

Ich habe ein tolles Haus geerbt – und jetzt die Möglichkeit zu gestalten und Veränderungen anzustoßen, gemeinsam mit vielen unterschiedlichen Akteuren im ganzen Land. Welch ein Privileg.

3.      Welchen Bezug haben Sie zur Landwirtschaft?

Mein Vater war Bauer in der Türkei und kommt aus sehr einfachen Verhältnissen. Er hat mich Bescheidenheit und Demut vor der Arbeit gelehrt. Wenn man so wie ich in der schwäbischen Kleinstadt Bad Urach, im Herzen der Schwäbischen Alb, geboren und aufgewachsen ist, dann hatte man auch Mitschüler, die vom Bauernhof kamen und der Weg zum nächsten Bauernhof war auch nicht allzu weit. Umso mehr hat es mich gefreut, dass meine in der Großstadt aufwachsende Tochter jüngst ein Praktikum auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gemacht hat.

4.      Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne ein Bier trinken?

Oh, da gibt es jede Menge, mit denen ich noch ein Bier zu trinken hätte. Je nach Gesprächspartner oder Gesprächspartnerin kann es natürlich auch ein Wein sein.

5.      Was verschafft Ihnen nach der Arbeit einen Ausgleich?

Meine Familie, das auf und ab mit meinem VfB Stuttgart, die Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause, eine LP hören aus meiner Plattensammlung, ein Buch lesen oder mit meinen Kindern TV-Komödien anschauen.

6.      Wer ist Ihr wichtigster Lehrmeister?

Ich hatte das Glück, einige Menschen kennenlernen zu dürfen, die mir viel bedeuten und von denen ich lernen durfte. Darunter der berühmte türkisch-kurdische Schriftsteller Yasar Kemal, von dem mir mein Vater als Kind Geschichten erzählte. Später Ignatz Bubis, der damalige Zentralratsvorsitzende der Juden in Deutschland. Natürlich auch Joschka Fischer, mein früherer Fraktionschef und der spätere Außenminister unseres Landes. Dany Cohn-Bendit, mein Fraktionschef im Europaparlament und schließlich Winfried Kretschmann, den ich schon aus seiner Zeit als einfacher Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg kenne und bis heute schätze sowie bewundere. Wenn ich noch weiter zurückgehe, dann ist es meine Nachhilfelehrerin Ingrid Naumann, stellvertretend für all die Menschen, die dem migrantischen Arbeiterkind eine Chance gegeben haben.

7.      Was sind Ihre Lieblingsfernsehserien?

Wenn ich dafür Zeit finde: Aktuell ist es „Modern Family“. Es ist nicht einfach etwas zu finden, was alle Familienmitglieder gleichermaßen begeistert und zum Lachen bringt.

8.      Was fällt Ihnen zu folgenden Stichworten ein?

Familie – Kinder, es gibt für mich nichts Wichtigeres.

Heimat – ist da, wo ich herkomme. Es ist immer ein besonderes Gefühl, wenn ich meine Kindheitsfreunde treffe und in breitestem Schwäbisch (ich falle stets etwas unangenehm auf am Anfang, wenn ich wieder etwas brauche, um mich zu akklimatisieren) Erinnerungen und Anekdoten austausche.

9.      Woran arbeiten Sie aktuell?

Ich will ein guter und verlässlicher Minister sein. Ich weiß um die hohen Erwartungen an mich: von denjenigen, die von den Entscheidungen meines Hauses direkt betroffen sind, aber auch von den Menschen mit Migrationshintergrund.

10.      Was möchten Sie unseren 21.500 Mitgliedsbetrieben mit auf den Weg geben?

Ich hoffe es wird ein gutes Jahr für Sie alle, für 83 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher, für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. Daran will ich mit Ihnen gemeinsam arbeiten.

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